Was würde Ihnen dabei helfen, abstrakte Informationen zu konkretisieren und zu verstehen? Sketchnotes sind besonders bei Vorträgen und Workshops eine spannende Alternative zu schriftlichen Protokollen. Denn aufgrund des spontanen Charakters ist das Ergebnis nicht vorhersehbar.
Warum Sketchnotes?
Sketchnotes sind ein gutes Werkzeug für die intensive (und kreative) Auseinandersetzung mit einem Thema. Vor allem aber sind sie meist schöner und spannender als jede langweilige Mitschrift. Denn sie beeindrucken immer wieder aufs Neue und stellen für die Mehrzahl der Betrachter eine willkommene Abwechslung zur üblichen Informationsaufbereitung dar. Werden sie zur Dokumentation benutzt, bieten sie zudem einen echten Mehrwert, ist es doch schlicht einfacher und weniger zeitintensiv, sich im Nachhinein die „Skizzennotizen“ anzusehen, als ein schriftliches Protokoll durchzulesen.
Sketchnotes interpretieren Inhalte
Setze ich Sketchnotes nicht nur für mich ein, sondern fertige sie für die Allgemeinheit an, z. B. eine Gruppe von Teilnehmern eines Workshops, muss ich als Zeichner eine objektivere Bildsprache finden und nutzen, die jeder versteht. Eine Form der Dokumentation kann es sein, live für das Publikum verfolgbar auf ein Poster zu zeichnen. Dabei stehe ich am Rand des Auditoriums, um vom eigentlichen Vortrag nicht zu sehr abzulenken.Am Ende fotografiere ich die Ergebnisse ab. Diese Bilder werden im Nachgang mit den Anwesenden geteilt. Hier bekommt der Entstehungsprozess der Aufzeichnung einen zusätzlichen Showeffekt.
Neben der klassischen Variante mit Papier und Stift, setze ich auch häufig einen Tablet-PC ein. Vor allem die Möglichkeit einer nachträglichen Korrektur oder Präzisierung der Skizzen sowie die leichtere Handhabung in Bezug auf die Erstellung und Zurverfügungstellung sind für mich von enormem Vorteil.
Sketchnotes in der Praxis
Meiner Erfahrung nach eigenen sich Sketchnotes besonders für:
- Vorträge
- Workshops
- Präsentationen
Also im Rahmen von Veranstaltungen, bei denen einzelne Personen klar definierte Inhalte wiedergeben. Dabei nehme ich als Sketchnoter nicht aktiv an der Veranstaltung teil. Damit das Ganze auch gut funktioniert, ist für mich ein gewisses Verständnis für das jeweilige Thema notwendig. Dabei hilft es, wenn mir der ungefähre Inhalt des Vortrags bereits im Vorfeld bekannt ist oder die Präsentation zur Verfügung gestellt werden kann.Gleiches gilt für die Protokollierung von Meetings oder Barcamps: Auch hier sollte die aufzeichnende Person idealerweise keinen aktiven inhaltlichen Part begleiten. Zudem sollten die Anzahl an Teilnehmern nicht zu groß und die Wortbeiträge nicht zu detailliert sein, da die Methode bei zu großer Informationsdichte schnell an ihre Grenzen stößt. Hier macht es meistens Sinn, sich plakativ auf wenige entscheidende Standpunkte zu konzentrieren und darüber hinaus nur besonders markante Aspekte festzuhalten.
Einfach mal ausprobieren
Die Herausforderung beim Sketchnoten liegt nicht allein darin, eine Diskussion zu begleiten, deren Inhalt und Verlauf vorher oft nicht bekannt ist, und diese zeitgleich visuell zu übersetzen, sondern auch darin, am Ende möglichst ein gemeinschaftliches Bild der Teilnehmer zu erkennen und einzufangen. Wichtig ist, zu verstehen, dass das Verwenden von Sketchnotes ein sehr lebendiger, offener und spannender Prozess ist, bei dem im Vorfeld nie feststeht, wie das Ergebnis am Ende ausschaut. Dafür hängt es einfach von zu vielen Variablen ab, u. a. auch von den Teilnehmern. Im Zweifel empfehlen wir unbedingt, es einfach mal auszuprobieren.