In aller Kürze
Beim Zirkeltraining werden Workshop-Teilnehmer in Kleingruppen auf eine Reise durch die Arbeitsergebnisse ihrer Kollegen geschickt. Dank dieses Marschs durch die Stationen kann jeder Verbesserungsideen beitragen und jeder bekommt alles mit, sodass in kurzer Zeit ein Gemeinschaftsgefühl entstehen kann.
- 1–2 Moderatoren
- Für mehrere Kleingruppen zwischen 3 und 5 Workshop-Teilnehmern
Wofür ist es besonders geeignet
- Zirkeltraining kann eingesetzt werden, um in größeren Gruppen in kurzer Zeit viele Themen zu bearbeiten und um Arbeitsergebnisse aus Kleingruppen effektiv allen zugänglich zu machen.
- Außerdem eignet sich die Methode, um auf zeitsparende Art und Weise Meinungen, Antworten oder Ideen von allen Workshop-Teilnehmern zu bestimmten Fragen einzuholen.
Warum wir es lieben
- Zirkeltraining ermöglicht es, alle Inhalte allen zugänglich zu machen, ohne dass es eine lange, ermüdende Reihe von Präsentationen in der ganzen Runde wird.
- Die Methode ist einfach umzusetzen und abwechslungsreich für die Teilnehmer. Durch das Rotieren durch die Stationen wachen müde Geister wieder auf, der Formatwechsel ist meist sehr willkommen.
- Außerdem ist das Format flexibel: Man kann die Gruppengrößen variieren, die Rotationsreihenfolge ändern und die Aufgabenstellung je Runde anpassen.
- Und was ebenso super ist: Auch ruhigere Workshop-Teilnehmer können zu jedem Thema ihr Feedback loswerden, jeder hat eine Stimme.
Möglicher Ablauf
Die Methode kann bei falschem Einsatz leicht darin abgleiten, dass „kluge Ratschläge“ gegeben werden, der Ratsuchende kritisiert wird oder ausufernde Monologe geführt werden. Um diese zu verhindern, ist ein respektvoller Umgang wesentlich.
Eine hilfreiche Einstellung dazu ist:
- Im ersten Schritt bereitet man den Raum vor und definiert so viele Stationen, wie es braucht. In unserem Fall: so viele Stationen, wie es Kleingruppen gab. Dort werden die Arbeitsergebnisse (z. B. Flipcharts) aufgehängt.
- Nun teilt der Moderator die Gruppe gleichmäßig auf die einzelnen Stationen auf. Dies kann z. B. durch das Ziehen von Losen geschehen oder man stellt es der Gruppe frei. Wo man beginnt ist egal – es werden alle Teilnehmer alle Poster bearbeiten.
- Dann gibt der Moderator der Gruppe Instruktionen: Zunächst sollen die Flipcharts in Ruhe durchgelesen werden. Wenn ein Mitglied der Gruppe, die das Flipchart erstellt hat, in der Betrachtergruppe ist, könnte dieser das Poster auch vorstellen
Danach soll die Bearbeitung erfolgen:
- Entweder in Einzelarbeit: Dabei könnte z. B. jeder Workshop-Teilnehmer Ergänzungen auf gelben Post-its, Kritik auf roten Post-its und Lob auf grünen Post-its notieren und auf das Poster kleben.
- Oder in Gruppenarbeit, indem jede Betrachtergruppe eine Aufgabe gestellt bekommt, z. B. „welche Chancen sehen Sie bei der vorgestellten Idee?“. Die jeweilige Betrachtergruppe hat dann pro Station eine definierte Zeit zu diskutieren und die Ergebnisse festzuhalten.
- Nach etwa 10 Minuten erfolgt der Wechsel der Betrachtergruppen. Nun verschafft sich die neue Gruppe einen Überblick über das ursprüngliche Poster und das Feedback, das die Betrachtergruppe vor ihr gegeben hatte und schreibt ihre Punkte auf. So werden alle Poster nach und nach durch die Sichtweisen aller Workshopteilnehmer angereichert und jeder Workshopteilnehmer beschäftigt sich mit den verschiedenen Sichtweisen auf die unterschiedlichen Themen.
Zum Schluss, wenn jeder jedes Poster bearbeitet hat, gibt es mehrere Möglichkeiten. Wir mögen diese beiden:
- Die gesamte Gruppe bekommt noch einmal 20 min Zeit, um sich die „fertigen“ Poster noch einmal in Ruhe anzuschauen.
- Die ursprünglichen Ersteller stellen ihr Poster und das dazugehörige Feedback der ganzen Gruppe vor.
Insidertipps oder „das halten wir für wichtig“
- Die Methode braucht etwas Disziplin der Teilnehmer, die man entsprechend anmoderieren und führen sollte.
- Immer wichtig, aber hier besonders: Die Post-its bzw. Gruppenarbeitsergebnisse müssen leserlich sein! Der Moderator sollte der Gruppe mehrfach klar sagen: „Was man nicht lesen kann, wird ignoriert werden.“
Haltung
In Teilgruppen entsteht eine gute Arbeitsbasis. Besser wird das Ergebnis durch die Gedanken von allen.
Quellen
Wer hat’s erfunden? Unbekannt
Zum Vertiefen: Komfortzonen
Übrigens: Für eine bessere Lesbarkeit wechseln wir pro Methode die Genderform.